Sonntag, 11. März 2012

Blogparade Eltern-Kind Aufgabe 9

Der kleine, Große macht die Badewanne unsicher, der Große spielt mit Papa Abalone und die Kleine schläft und weil wir heute etwas mit der Zeit hinter her hinken wird das Abendbrot verschoben. So komme ich mal ganz zeitnah dazu mit der neuen Aufgabe von Kerstin anzufangen. (Sagen wie mal ganz vorsichtig anfangen, wer weiß wann sie fertig wird)
Denn das Thema in dieser Woche ist, wie ich finde, nicht ganz einfach.
Es wird olympisch! Altius, citius, fortius: Höher, schneller weiter. Bereits im Baby- und Kleinkindalter neigt man bisweilen dazu Kinder miteinander zu vergleichen. Der Druck auf unsere Kinder ist größer geworden – oder ist er das etwa gar nicht? Ist er schon trocken? Läuft sie schon? Wer hat die besten Noten in der Schule? Müssen sich auch unsere Kinder in unserer Leistungsgesellschaft durchsetzen und behaupten? Was geben wir ihnen in die Wiege mit? Unterstützen wir sie, lassen wir sie einfach machen? Wie verhelfen wir unseren Kindern dazu, starke erwachsene Menschen zu werden? Fühlen wir uns von den Vergleichen unter den Kindern gegängelt? Wird unseren Kindern heutzutage zu viel abverlangt?
Für die Babyeltern: beginnt bei euch bereits der Vergleich unter den Kindern? Wer isst am meisten, wer schreit am lautesten, wer schläft am besten?
Wer mit dem Thema hadert, der darf natürlich auch über sportliche Erfolge seiner Kids reden, der darf stolz sein, dass sein Kind mit 5 Jahren schon lesen konnte oder darüber dass Junior nun endlich sein Töpfchen benutzt (oder natürlich auch auf alles andere!).


Unsere Kinder verweigern jede regelmäßig stattfindende Nachmittagsveranstaltung, daher fallen sportliche Erfolge im Verein bei uns ganz flach. An der Waldorfschule gibt es keine Noten, also auch hier kein vergleichen möglich.
Ich versuche mir diese stichelnden Vergleiche mit andern Müttern abzugewöhnen, aber irgendwie ist das manchmal ein Selbstläufer. Manch Gesprächspartner gängeln einen ja geradezu dazu, das "Mein Auto", "Mein Haus", "Mein Mann", "Meine Kinder" - Spiel zu spielen und können kann ich das auch.
Womit ich mir des öfteren selber Druck mache ist die Tatsache das ich Erzieherin bin und mich nicht selten von anderen Müttern beugte fühle. So nach dem Motto du bist doch vom Fach, kann deiner das den schon. Wer fühlt sich da nicht genötigt die Kids im möglichst besten Licht darstellen zu müssen.
Ich habe das Gefühl das der Druck auf die Kinder, aber auch auf die Eltern, in den letzten Jahren stark angewachsen ist.
Es ist noch nicht so lange her da war von Frühförderung nur die Reden, wenn Kinder mit Beeinträchtigungen auf die Welt gekommen sind. Heute wird man schon komisch angesehen, wenn man nicht mindestens eins der vielen Angebote rund um PEKIP, Delfi, Musikgarten, Babyschwimmen, Zwergensprache, Psychomotorik etc nutzt.
Sitzt man dann mit einem nackigen Baby auf dem Boden im Kreise von anderen Müttern, fängt das Vergleichen an. Wer hält den Kopf am längsten, dreht sich als erstes oder schläft womöglich schon durch.
Für immer in Erinnerung wird mir wohl der Vater bleiben der mit seiner Tochter, fleißig für die Vorsorgeuntersuchungen geübt hat. Frei nach dem Motto, wenn sie nicht bald das Krabbeln lernt wir das nichts mehr mit dem Abitur.
Dann fing hier der große Run auf die begehrtesten Kindergartenplätze an, denn war man nicht in Kiga A war es schwer in Grundschule B unter zukommen und war man nicht dort, bekam man womöglich keinen Platz an Gymnasium C. Und das war ja schon mit 3 Jahren klar, aufs Gymnasium sollte das Kind auf jeden Fall.
Als wir drei Jahre später alle wieder gemeinsam bei den Infoabenden der Grundschulen saßen und als ersten immer gefragt wurde wie viele Kinder in den letzten Jahren den Sprung aufs Gymnasium geschafft hatten, war uns klar wir steigen aus. Nehmen den Druck ganz weg und ersparen es unseren Kinder 10 oder 11 Jahre durch die Schule gehetzt zu werden.
Der Große macht den Anfang, er ist seit Sommer auf der Waldorfschule und hat nun 13 Jahre Zeit, sollte er sich fürs Abi entscheiden, in Ruhe zu lernen.
Und doch ist es noch da, das große Vergleichen. Getarnt hinter, "Na tanzt er schon seinen Namen? Wir lesen ja schon einfache Bilderbücher!" Geht es in die zweite Runde.
Wir versuchen dem Ganzen gelassen gegenüberzustehen, frei nach dem Motto Leben und Leben lassen, live and let live, wir haben auch schon Englisch ab Klasse 1 oder vivre et laisser vivre, ab Klasse 2 dann auch Französisch. Dann gucken sie wieder sparsam die Balletteltern (wie ich sie gern nenne) den Waldorf ist auch mehr als nur Eurythmie.

Angespornt vom olympischen Gedanken, habe ich mit dem Schreiben ja schon am Sonntag angefangen. Nach einer Woche mit gefühlten ewig streitenden Kids, dauer nöligem Baby und zum krönenden Abschluss drei Tagen Internetausfall, wird der Beitrag nun immerhin am Freitag und nicht erst am Sonntag fertig. Wobei da wären ja noch die Sponsoren zu erwähnen und da es mit meiner Kreativität diese Woche nicht so weit her ist und zum Wettkampfgedanken passt...and the winner sponsors are
  • kiddy sponsort ein auslaufsicheres Töpfchen für unterwegs und Schutzlichter für den Kinderwagen. Ich liebäugeln in dieser Woche ja mit dem Schulranzen der von
  • gutesbuybonn gesponsert wird. Aber auch der Amazongutscheine von
  • linsenonline
  • kommt für nahenden Geburtstagseinkäufe ganz recht. Genau wie der myToys Gutschein von.
  • deinegutscheine

3 Kommentare:

  1. "Getarnt hinter, "Na tanzt er schon seinen Namen? Wir lesen ja schon einfache Bilderbücher!" - sorry, da musste ich wirklich lachen. :D Diese Waldorfvorurteile liegen wohl in uns allen (mir geht es da nicht anders).
    Ich glaube, niemand wird nicht vergleichen, das ist völlig normal, solange man dann nicht den ganzen Tag sagt "aber mein Tim-Alexander, der kann schon XY, dabei ist der 2 Tage und 14 Stunden jünger als dein Leon". ;)

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    1. ....stimme Kerstin zu, beim Namen tanzen musste ich auch grinsen. Ich denke, wenn wir nicht wollen, dass unsere Kinder dem Druck der Leistungsgesellschaft zum Opfer fallen, müssen wir uns etwas einfallen lassen. Ob das nun Waldorfpädagogik, Montessori oder etwas ganz anderes ist, was man für richtig hält, dass muss dann jeder selbst entscheiden. Liebe Grüße

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    2. Wir schmunzeln ja auch über dieses Vorurteil. Man kennt ja seine Mitmütter und weiß wie es beim Einzelnen dann gemeint ist. Aber zum weiter schmunzeln kann ich nur http://www.youtube.com/watch?v=6seJd4hjkLc empfehlen.

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