So manches Klischee stimmt ja irgendwie doch. So wie das von den redseligen Kundinnen beim Friseur. Ich für meinen Teil habe da ja gern meine Ruhe und bringe mir, um nicht in die "Das goldene Blatt" und "Bunte" Falle zu tappen, immer was zum Lesen mit.
Aber gestern konnte ich mich nicht so ganz dem Gespräche am Nachbarstuhl verwehren. Eine ältere Dame erzählte von ihrem Groll über das Arbeitsamt. So sei sie vor fünf Jahren, ehe sie in Rente gegangen ist, für sechs Monate Arbeitslos gemeldet gewesen.
Vor ein paar Wochen erhielt sie nun einen Brief vom Amt sie solle sich bei einer bestimmten Stelle vorstellen, sonst würde man ihr ihre Bezüge kürzen. Sie hielt das für einen Versehen und ignorierte das Schreiben. Die Geschichte ging weiter mit mehreren Antwortschreiben an den Sachbearbeiter, Telefonaten und persönlichen Vorstellig werden und ist inzwischen nach einigen Tagen wieder vom Tisch.
Was mich und den Friseur mehr als schmunzeln ließ war die Stelle welche die Rentnerin antreten sollte. Das Arbeitsamt fand das die Honorartätigkeit als Aktmodel an der Hochschule für bildende Künste mehr als passend für diese Dame sei.
Na da bin ich jetzt doch mal gespannt was mir noch blüht. Habe mich gerade geweigert mich auf eine 20 Stunden Stelle mit 48 Km einfachem Fahrtweg, die im übrigen zu sofort und auf acht Wochen befristet ist, zu bewerben.
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