Mittwoch, 23. November 2011

Nächtliches Bloggen Teil 2: Große Brüder

Der ganz Große freut sich ja inzwischen richtig auf das Baby, bastelt Geschenke und malt ihm/ihr Bilder. Hält ganz geheim wie es heißen soll und ist enttäuscht das es nicht Eric 2 oder Erika heißen kann.
Der bald große Bruder ist etwas mehr durch den Wind, spielt ganz viel Baby, wehleidig ohne Ende. Kann dieses nicht, kann jenes nicht mehr. Mama soll wieder ganz viel machen. Auf der anderen Seite ist Mama ständig blöd und überhaupt ganz doof und gemein. Wenn hier einer schwangerschaftsbedingte Stimmungsschwankungen hat dann er. Mama ist so langsam genervt, bei allen guten Vorsätzen und "er kann ja nichts dafür" "es ist nur eine natürliche Reaktion", "eine Phase die geht vorbei"...

Highlight heute, geplant war ein ruhiger Friseurbesuch sobald der Kleine im Kiga ist, stattdessen Gehetzte mit Kind durch die Stadt, Warten beim Frauenarzt, beim Friseur wenigstens schnell noch die Konturen nach scheiden und wenn wir schon mal da sind die Schnippellei vom Großen an den Haaren vom Kleinen ausbessern.

Warum ich mir das antue? Wir waren ja im Kindergarten und haben es unter Genöle "Ich will nicht hier bleiben. Nimm mich mit. Hier ist es so laut und keiner Spielt mit mir." (er gehört übrigens zu den lauteren und ist sehr beliebt bei den andern Kindern) bis zur Gruppe geschafft und dann hat sich die Sache verselbständigt.
Eine Erzieherin war alleine in der Gruppe, drei Mütter auf dem Flur und dann wie im schlechten Film.
"Will er nicht bleiben?"
"Ne, ist heute nicht so sein Tag."
"Und wenn sie ihm einen Lutscher versprechen?"
"Ich belohne ihn nicht dafür, das er Theater spielt."
"Ist ja auch wirklich laut hier manchmal."
"Das macht er bestimmt, weil sie schwanger ist."
"Meinst du?"
"Hat meine Große auch gemacht und er hat bestimmt auch mitbekommen das sie vielleicht ins Krankenhaus muss und macht sich Sorgen!"
-> Ich stand übrigens noch da, aber war wohl nicht mehr Teil des Gesprächs. Vor allem hätte ich mir auf die Zuge beißen können das ich der anderen Mutter erzählt habe das ich noch mal schnell zum Arzt will um meinen Blutdruck in Bezug auf Gestose checken zu lassen.
"Bis jetzt hatte er das nicht mitbekommen und ins Krankenhaus muss ich ja auch nicht gleich."
"Duuuuuuuu damit ist aber nicht zu spaßen, vielleicht holen sie das Kind jetzt ja auch eher."
"Wenn es dich doch gerade so braucht, nimm ihn doch wieder mit."
"Vielleicht kann der Papa ihn ja in den nächsten Tagen bringen? Ist bestimmt einfacher für euch."

Ein aufgesetztes Lächeln von mir "Ja gute Idee, das werde ich mit ihm mal besprechen. Ich schaue mal wo die Erzieherin ist."
Die hat das das Fass dann zum überlaufen gebracht. "Ja das müssen sie jetzt entscheiden. Ich kann ihn festhalten und er schreit oder sie nehmen ihn heute ausnahmsweise mal wieder mit nach hause. Die Kollegin hat ja schon gesagt das er in letzter Zeit sehr klammert, das hängt sicher mit ihrer Schwangerschaft zusammen. Da brauchen die Große ja oft mehr Zuwendung."
Und was macht eine genervte Mutter, während die prüfenden, mitleidigen Blicke aller auf ihr ruhen? Ich hätte dem Kind einen Kuss geben sollen und auf dem Absatz kehrt zu machen. Stattdessen lasse ich das Kind sich wieder anziehen und schleife es zum Auto, begleitet von. "Das ist sicher die beste Lösung, verbringen sie doch etwas Mamazeit mit ihm!" und dem weiter Diskutieren der anderen Mütter. Im selbigen angekommen ein siegessicher grinsendes Kind " Kaufst du mir was in der Stadt? Kann ich nachher meinen Freund zu spielen einladen?" GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR


1 Kommentar:

  1. achKarla, was soll ich sagen...auch die besten müssen sich dem öffentlichen druck manchmal beugen;))..und wie schön, dass du so nette und besorgte mitmütter bei dir im kiga hast;)))...
    und das nächste mal denkst du einfach an dich!
    (Erika find ich übrigens super*lach*)
    glg,dani

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